AUSSTELLUNG

KAFFEE – VON ARABIEN IN DIE WELT
8. MAI BIS 12. SEPTEMBER 2010

im Deutschen Hirtenmuseum der Stadt Hersbruck
Eisenhüttlein 7, Hersbruck
Öffnungszeiten: Di – So 10 – 16 Uhr

Es waren einmal Hirten im Jemen. Wegen des anhaltenden Gemeckers der Ziegen konnten sie auch nachts nicht schlafen. So machten sie sich auf, um die Ursache der Erregtheit bei den Tieren zu finden. Sie stießen auf einen Strauch, von dessen roten Kirschen die Tiere fraßen. Was sie nicht wussten: Es war der Kaffee, auf den sie gestoßen waren. Die Hirten erzählten davon den Mönchen eines nahegelegenen Sufi-Klosters. Der Abt ließ einen Aufguss aus den Beeren bereiten, von dem die Mönche kosteten. Und sie stellten eine ähnlich belebende Wirkung bei sich fest, wie sie die Hirten bei den Ziegen beobachtet hatten. Von da an tranken die Mönche täglich von dem Aufguss, um ihre Gebete bis spät in die Nacht ausdehnen zu können, ohne dabei müde zu werden. So besagt es eine Legende.

Auch wenn Botaniker die ursprüngliche Heimat der Kaffeepflanze Äthiopien zuordnen, so wurde der Kaffee zuerst auf der Arabischen Halbinsel systematisch kultiviert. Von hier aus – genauer: Von der Hafenstadt Mocha (daher der Name Mokka) im heutigen Jemen – gelangte der Kaffee erstmals in andere Kulturräume: Nach Indien und schließlich nach Europa.

Nach und nach wurde er von der Luxusware zu einem Getränk für alle – und veränderte die Lebensgewohnheiten der Menschen grundlegend. Heute liegt der Konsum an Kaffee pro Kopf in Deutschland nach der Statistik bei 146 Litern im Jahr – bei Mineralwasser sind es nur 130 Liter, und auch Bier wird weniger getrunken.

Anfang der 1640er Jahre wurde das erste europäische Kaffeehaus im heutigen Sinne in Venedig eröffnet. Papst Clemens VIII. hatte das Getränk salonfähig gemacht. Christliche Fanatiker hatten ihn aufgefordert, das dunkle Gebräu aus dem Orient als heidnischen Teufelstrank zu verurteilen und mit einem Kirchenbann zu belegen. Der Papst ließ sich eine Tasse Kaffee bringen – und er genoss sie. Als sein Urteil ist überliefert: „Dieser Trank ist so köstlich, dass es eine Sünde wäre, diesen nur den Ungläubigen zu überlassen. Wir wollen den Satan bezwingen, indem wir den Trank taufen, um ihn so zu einem wahren Christengetränk zu machen.“ Solche Geschichten gehören zu den Kuriosa rund um den Kaffee, die in die Ausstellung eingebaut sind. Ein Schwerpunkt der Ausstellung zeichnet nach, wie der Kaffee – von Arabien ausgehend – nach Europa kam und wie er sich hier ausbreitete, trotz manchem Widerstand. Der Bogen reicht bis zum Kaffeemarkt in der Gegenwart.

Hier ein interessantes Video dazu.

BEGLEITPROGRAMM

KAFFEETAGE mit Programm rund um den Kaffee

Sa, 12. Juni und Sa, 24. Juli 2010 jeweils 14 – 19 Uhr

PRESSE 1

PRESSE 2